Tag 1 – 3×23 Kilogramm Hilfsgüter

Tag 1 – 3×23 Kilogramm Hilfsgüter

Das Gepäck für unsere Reise wäre eigentlich klein. Wäre, wenn wir nur unser Gepäck transportieren müssten: Mindestens 2 Kilogramm unseres Gepäcks bestehen aus Schokolade. Dazu kommen noch bündelweise Bargeld, Kleidung, Briefe und Mitbringsel jeder Couleur.

Viele Taschen für drei Personen: Wir nutzen unser Freigepäck für den guten Zweck

Fernreisen benötigen immer Vorbereitung, aber Reisen nach Simbabwe sind in mehrfacher Hinsicht besonders. Bankkarten zum Beispiel kann man mitführen, im Land selbst aber werden sie einem kaum helfen: Ein Bargeldbezug ist aufgrund der seit Jahren andauernden Währungskrise im Land fast extrem schwierig; möglicherweise, heißt es auf der Seite der deutschen Botschaft in Harare, sind Geldtransfers über Western Union zu einigen Banken in Harare möglich. Wenn man sich darauf nicht verlassen möchte, sollte man alles Geld, was man benötigt, in kleinen Scheinen mitführen, um auch Kleinstbeträge möglichst ohne Geldwechsel begleichen zu können. Zahlungsmittel der Wahl sind US-Dollar. Es gäbe auch Simbabwe-Dollar, die aber sind selten, mit einem utopischen Kurs an den US-Dollar gekoppelt und unterliegen einer starken Inflation. Viele Dinge können deshalb im Land auch per mobile Banking gelöst werden, die Anmeldung ist aber für Ausländer:innen schwierig bis unmöglich.

Bestimmte Ausgaben – zum Beispiel Schulgebühren – müssen aber in bar bezahlt werden. Daher führen wir Gelder aus dem Kloster Strahlfeld für die Dominikanerinnen vor Ort mit uns. Interessanterweise werden die Schulgebühren in britischen Pfund berechnet – eine Reminiszenz an den Aufbau des Bildungssystems in der britischen Kolonialzeit. Auch private Spenden haben wir im Gepäck: Aufgrund einer anhaltenden Dürre möchte Theo Fritz, ein Arzt aus Deutschland – Sie haben möglicherweise an anderer Stelle schon über ihn gelesen -, der über mehrere Jahre hinweg in Simbabwe gelebt und gearbeitet hat, befreundete Farmer unterstützen. Manfred Reindlmeier, Mitglied unseres Simba-AK, hat uns Kleidung für die Dominikanerschwestern mitgegeben.

Und schließlich und endlich haben wir natürlich auch noch Gastgeschenke dabei. Ein Teil besteht aus Schokolade, für die insbesondere die Schweiz, wo ein Teil unserer Reisegruppe wohnt, berühmt ist. Sie steht stellvertretend für eines der Probleme, aufgrund derer wir unsere Reise überhaupt antreten. Während der Rohstoff, in diesem Fall häufig Kakao aus Westafrika, vor Ort billig produziert und exportiert wird, findet die Veredelung und der Hauptteil der Wertschöpfung in Europa statt. Der Wertzuwachs bleibt somit hauptsächlich bei uns, und Volkswirtschaften wie die simbabwische bleiben auf Hilfe von außen angewiesen. Und solange das – natürlich grob vereinfacht – so bleibt, freut man sich in Simbabwe über Schweizer Schokolade.

Wir freuen uns auch auf die kommende Woche und insbesondere darauf, Sie täglich am Erlebten teilhaben zu lassen. So es die Bedingungen und insbesondere unsere Internetverbindung möglich machen, hören Sie bis zum 24.03.2024 täglich von uns. Und falls Sie Fragen oder Anliegen haben, schreiben Sie uns: info@simba-ak.de

Bleiben Sie uns verbunden!

Ihr Simba-AK

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