Nachrichten aus Simbabwe
Es wäre schön, wenn Hilfe immer einfach wäre. Dass dem nicht so ist, zeigt dieser Bericht aus Simbabwe, den wir von einer Schwester zugeschickt bekommen haben. Sie kümmert sich um ihre Waisenkinder – auch wenn sie gar keine Kinder mehr sind.
Lazarus und Ngoni sind Waisenkinder. Lazarus wuchs im Emerald Hill Kinderheim auf. Beide Eltern starben an AIDS und er selber kam mit AIDS auf die Welt. Mit 13 schickte man ihn in ein Waisenheim für Jungen, St. Joseph. Er schloss die Schule mit keinem besonders guten Abschluss ab. Im August 2019 wurde er 18 und musste aus dem St Joseph Kinderheim ausziehen. Schwester Gabriel half ihm dabei einen Job an einer Tankstelle zu bekommen, wo er ca 5 Monate arbeitete. Er verlor diesen Job im Februar 2020 und konnte die Miete nicht mehr zahlen, aber auch nicht zurück ins Kinderheim gehen.
Er landete auf der Straße, also musste er die wenigen Dinge, die er hatte, verkaufen, so dass er Essen kaufen konnte. Das einzige, was er noch hatte, war seine Tasche mit seinen Anziehsachen und Schuhen. Er fand einen Platz auf der Straße und traf dort Ngoni wieder, einen Freund aus dem Kinderheim, der auch 18 geworden war und aus dem Heim ausziehen musste. Sie schlugen sich damit durch, Leuten den Rasen zu mähen und schwere Sachen zu tragen. Lazarus hat damit aufgehört, seine Dauermedikamente (AIDS) zu nehmen, weil sie zu teuer sind.
Vor ein paar Wochen wurde ihm seine Tasche mit den Anziehsachen gestohlen, während er schlief. Als es mit dem Corona-Virus anfing, wollte ihnen niemand mehr einen Job geben. Der Hunger zwang sie, bei uns Hilfe zu suchen. Deshalb kamen sie heute am frühen Nachmittag zu uns ins Kloster. Es tat mir so Leid für sie, denn ich kenne Lazarus seit er ein kleiner Junge war. Ich bat Schwester Ferrera um warme Kleidung und Schuhe. Sie hatte nur T-Shirts und Socken. Nachdem ich ihnen etwas Warmes zu trinken gegeben hatte, war es hart für mich, sie zurück auf die Straße zu schicken. Es regnete und es war kalt.
Ich erinnerte mich daran, dass wir vor kurzem ein Gebäude für eine Schule gekauft hatten, wo es eine Art Abstellkammer gibt, wo niemand wohnt. Ich nahm ein paar Decken aus dem Schul-Krankenzimmer und zwei Matratzen, einen Eimer und ein paar Putzmittel. Da ich das Kloster nicht verlassen darf, setze ich sie dort ab und bat den Mann, der im Haus lebt, auf sie aufzupassen. Er ist derjenige, der die Fotos machte, als sie sauber machten.
Ich hoffe so, dass ich ihnen helfen kann, etwas aus ihrem Leben zu machen, dass sie nicht auf die Straße zum Betteln gehen müssen. Wenn ich die Erlaubnis bekomme, würde ich gerne die Abstellkammer streichen, einen Elektro-anschluss legen und ein kleines Klo/eine Dusche anbauen, und ihnen einen kleinen Gasofen und Töpfe geben, so dass sie ein normales Leben führen können. Ich weiß, dass das AAG dem Emerald Hill so unglaublich viel hilft, und das ist die Geschichte von einem der Kinder, die ich mit Euch teilen wollte. Ich habe auch schon Freunde hier gebeten, zu helfen. Morgen werde ich nochmal nachschauen und versuchen, dass sie Essen für diese Woche kriegen. Unser Land geht wegen Corona auch gerade in den Lock Down.
Wenn Sie das Waisenhaus Emerald Hill unterstützen möchten, können Sie das hier tun:
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