Voll bei der Musik: Als Regensburger Domspatz in Simbabwe
Eines war ihm von Anfang an klar: Es geht um Musik. Viel mehr weiß Philipp Röslmair noch nicht, als er sich nach seinem Schulabschluss aufmacht, um an der Convent High School der Dominikanerinnen in Harare, Simbabwe, zu arbeiten. Warum sein Aufenthalt ein voller Erfolg war, er damit den Grundstein für einen neuen Bereich unseres Besuchsprojektes gelegt hat und warum er sich schon darauf freut, wieder zurückzukehren, erfahren Sie hier.
Direkt aus der Schulbank vor eine eigene Klasse und unterrichten: Das geht in Deutschland vielleicht in Zeiten von Lehrermangel. Und es geht, wenn man eine besonders gute Schule besucht hat, auch für einen ganz besonderen Zweck: Philipp Röslmair hat sich nach seinem Abschluss am Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen aufgemacht, das Wissen, das er sich an einer der besten Musikschulen Deutschlands angeeignet hat, am anderen Ende der Welt weiterzugeben: In Harare, Simbabwe.
Sehr aufgeregt sei er gewesen an seinem ersten Tag, sagt er: Der habe mit der Lehrerkonferenz begonnen, pünktlich um 08.30 Uhr. Hier habe er auch seine genauen Aufgaben erfahren. Theorieunterricht für die unteren Klassen geben, Klavierunterricht, Stimmbildungseinheiten und, „mein persönliches Highlight“, sagt Röslmair, „das Leiten der Schulchöre.“
Für einen erfahrenen Chorsänger kein Problem – könnte man meinen. Schnell aber stellt er fest: „Normaler Theorieunterricht, so stumpf und langweilig wie bei uns, wird kaum möglich sein.“ Andere, interaktivere, lebendigere Unterrichtskonzepte müssen her. „In der zweiten Woche haben wir angefangen, Songs im Unterricht zu improvisieren“, erzählt Röslmair. „Ich wählte Songs aus, die zum Thema gepasst haben, und schon bald hatten wir ein dreistimmiges Arrangement von „Love Yourself“ von Justin Bieber – ganz ohne Noten!“
Dabei half, das Musik in der simbabwischen Gesellschaft einen anderen Stellenwert hat als in der unseren, oder, wie Röslmair es ausdrückt: „Die können alle Musik!“ Dementsprechend sei es in den Choreinheiten mehr darum gegangen, wie man zusammen singt, ohne dass Einzelne hervorstechen. Zu Weihnachten ein Weihnachtslied aus Deutschland einüben? Kein Problem! „Denn Shona, eine der Sprachen, die in Simbabwe gesprochen wird, ist phonetisch recht nah am Deutschen. Ein Kinderspiel!“, erzählt Röslmair. Kein Wunder also, dass es ihm und seinen Schülern auch gelang, beim „Old Mutual National Choir Festival“ einen phänomenalen 2. Platz zu erreichen.
Für Röslmair ergab sich aber auch an anderer Stelle die Möglichkeit, Unterschiede und Gemeinsamkeiten hautnah zu erleben. „Eine besondere Erfahrung war der Besuch bei der Familie meiner Schulleiterin, Sister Kudzai.“ Diese komme aus einer einfachen Farmerfamilie vom simbabwischen Land, Subsistenzwirtschaft, „nicht viel mehr als zwei Lehmhütten und ein paar Felder, deren Ertrag den Lebensunterhalt ausmachte.“ Wer so wenig hat, muss erst einmal sehen, wie er selbst über die Runden kommt, könnte man meinen – aber weit gefehlt! „Die Familie hatte bei sich eine Nachbarsfamilie aufgenommen, deren Haus bei einem Unwetter kaputtgegangen war.“ Und auch, dem weit gereisten Gast ein Geschenk zu machen, ließ sich die Familie nicht nehmen: Eine Tüte frisch geerntete Zitronen bekam Röslmair mit nach Hause.
Vor allem aber hätten ihn die Begegnungen mit den Menschen vor Ort bereichert, sagt Röslmair rückblickend. „Geblieben sind viele Erinnerungen, die mich sehr geprägt haben und mich bis heute begleiten. Ich blicke sehr gerne zurück und erinnere mich gerne an eine Zeit, in der ich sehr viel gelernt habe. Simbabwe wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.“ Und: „Ich freue mich darauf, zurückzukehren.“
Und für Schüler:innen, die diese Erfahrung noch nicht machen durften, bietet der Simba-AK neu Hilfestellung bei der Planung, Organisation, Durchführung und Nachbereitung von Auslandsaufenthalten wie dem Röslmairs – formlose Anfragen nehmen wir jederzeit gerne an info@simba-ak.de entgegen. Wir freuen uns auf Nachrichten!
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